Wie können wir für New Work werben?

Vor Kurzem war ich in einem Autohaus. Nicht, weil ich ein neues Auto brauche. Sondern weil ich einfach mal sehen wollte, wie die „Eroberung der digitalen Welt“ auf vier Rädern aussieht. Eingeladen wurde ich mit diesen Worten:

„Lassen Sie sich begeistern von einer digitalen Welt – erleben Sie die beste Vernetzung für eine größtmögliche Entlastung und erfahren Sie, wie Sie Ihr Auto maximal flexibel und intuitiv richtig bedienen können. Per Touch, Gestik oder Spracheingabe – Ihr Auto versteht Sie.“

Und offensichtlich war ich nicht die Einzige, die sich davon aus nächster Nähe überzeugen wollte. Ganze Scharen belagerten die auf Hochglanz polierten Modelle, touchten, gestikulierten und sprachen mit ihnen – heimlich gefilmt und als Stummfilm weiterverwendet hätte das sicher für viele Lacher gesorgt.

In der Produktwerbung funktioniert’s ja auch

Warum, so frage ich mich seit jenem Sonntag, gelingt es einer Automarke, die Menschen derart für die Zukunft zu begeistern, aber nicht den Arbeitgebern? Warum sind wir fasziniert von den Möglichkeiten, die uns Vernetzung und Entlastung beim Autofahren versprechen, aber nicht von denen, die das gleiche im Büro tun? Rein rechnerisch gesehen verbringen die meisten von uns deutlich mehr Zeit am Schreibtisch, als hinterm Lenkrad. Wo haben Innovationen also einen größeren Einfluss auf unser Wohlbefinden?

Mit welchen Bildern und Geschichten sprechen wir die Menschen an, wenn es um die Arbeitswelt der Zukunft geht?

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Spaß, Freude, Mitgefühl, Betroffenheit, Angst?

Die Antwort liegt in der Werbepsychologie, denn es sind die Emotionen, die gute Reklame anspricht. Was gibt es Besseres für eine Marke, als mit positiven Emotionen in Verbindung gebracht zu werden und die Menschen mit einem Werbespott zum Lachen zu bringen? In Zahlen ausgedrückt zeigt sich: Inhalte, die positive Emotionen hervorrufen, werden häufiger geteilt und weisen in der Regel eine höhere Interaktionsrate auf. Aber auch traurige Werbung regt zum Nachdenken an, löst Mitgefühl oder Betroffenheit aus und dringt damit zu einem durch. Angst wiederum schafft die Dringlichkeit einer Situation und macht uns deutlich, dass es Zeit wird zu handeln. Diese Taktik wird beispielsweise in Werbungen eingesetzt, die davor warnen sollen, betrunken Auto zu fahren oder Zigaretten zu rauchen. Und schließlich kann sogar Wut eine Wirkung erzielen, denn sie schafft es, Menschen aufzuwecken und sie zum Handeln zu bewegen.

Stellt sich nun die Frage, warum diese Message noch nicht in die Welt der New Work Experten vorgedrungen ist. Warum bisher so wenig für die neue Arbeit geworben wird und warum immer nur Zahlen, Daten und Fakten ins Feld geführt werden, aber kaum Emotionen.

Ich persönlich habe mir genau diese Fragen gestellt und meine Vortrags- und Workshop Inhalte dahingehend untersucht. Davon, ob ich die richtigen Antworten gefunden habe, können Sie sich übrigens selbst überzeugen, bei einer meiner nächsten öffentlichen Veranstaltungen. Die Termine finden Sie hier.